Interaktive Landkarte Europäisches Judentum vor dem Krieg

Diavorführung Jüdisches Leben und jüdische Traditionen

  • Jüdische Kultur

    Juden rund um die Welt vereint eine reiche Vielfalt kultureller Traditionen. Mit ihren Feiertagen, Ritualen und anderen religiöse Praktiken haben die jüdischen Traditionen dazu beigetraten, die jüdische Gemeinde von Generation zu Generation aufrechtzuerhalten.

    Deutsche Familie beim Spaziergang in Berlin, Ende 1920er bis Anfang 1930

  • Rosch ha-Schana

    Rosch ha-Schana, das jüdische Neujahr, ist eine Zeit der inneren Einkehr und des Gebets. Das Fest wird mit dem Blasen des Schofars (Widderhorn) in der Synagoge begangen, sowie zu Hause mit einer festlichen Mahlzeit, zu der Äpfel und Honig gehören.

    Schofar-Blasen für Rosch ha-Schana

  • Jom Kippur

    Es heißt, dass am Jom Kippur, dem Versöhnungstag, Gott über das Schicksal jedes Menschen entscheidet. Es wird weder gegessen noch getrunken, und fromme Juden verbringen den ganzen Tag in der Synagoge, wo sie beten und Buße tun. Der endgültige Abschluss von Jom Kippur wird mit dem Schofar bekanntgegeben.

    Bußgebet am Jom Kippur

  • Sukkot

    Während des Sukkot, dem Laubhüttenfest, bauen viele Juden eine Hütte, die Sukka genannt wird und mit Obst und Gemüse dekoriert wird, um der Ernte zu gedenken, aber auch der 40-jährigen Wanderung der Israeliten in der Wüste.

    Eine Familie versammelt sich zu einer Mahlzeit in der Sukka

  • Pessachfest

    Das Frühjahrsfest erinnert an die Befreiung der Israeliten aus ägyptischer Sklaverei. Beim festlichen Sederabend versammeln sich Familien und Freunde zu einer gemeinsamen Mahlzeit, um von der Geschichte des Auszugs aus Ägypten zu erzählen und Matze (ungesäuertes Brot), Bitterkraut und andere symbolische Speisen zu essen.

    Fest der Befreiung am Sederabend

  • Schawuot

    Das Wochenfest Schawuot erinnert an den Empfang der Tora am Berg Sinai und die ersten Früchte der Frühjahrsernte. Gläubige Juden verbringen die erste Nacht damit, die Tora in Erinnerung an die Offenbarung zu studieren.

    Neue Einwanderer feiern ihren ersten Schawuot in Israel

  • Chanukka

    Chanukka, das Lichterfest, feiert den jüdischen Sieg über die Syrier im Jahr 165 v. Chr. Die Menora (Chanukka-Leuchter) wird acht Abende lang angezündet, begleitet von besonderen Speisen, Geschenken und Spielen.

    Eine Chanukka-Menora auf dem Fensterbrett einer Wohnung in Kiel, Deutschland, 1932

  • Purim

    Purim gedenkt der erfolgreichen Bemühungen von Königin Ester, die persischen Juden vor einem bösartigen Komplott zu retten. Dieses Fest wird mit Kostümen, festlichen Mahlzeiten und dem Austausch von Körbchen mit Leckereien und wohltätigen Gaben begangen.

    Kinder bei einem Purim-Umzug in Israel

  • Brit (Beschneidung)

    Jüdische Jungen werden am achten Tag nach der Geburt beschnitten, als Zeichen des Bunds zwischen Gott und Israel. Viele neue und kreative Willkommensrituale für Mädchen wurden inzwischen eingeführt.

    Ein Baby wird auf die Beschneidung vorbereitet

  • Bar und Bat Mitzwa

    Im Alter von 13 Jahren werden jüdische Jungen erstmals dazu angehalten, aus der Tora vorzulesen, und treten damit in die religiöse Mündigkeit ein. Nach 1922 wurden in vielen Gemeinden Bat Mitzwa-Rituale für Mädchen eingeführt.

    Bar Mitzwa-Porträt von Josef Yehuda Radzinski, Warschau 1937

  • Hochzeit

    Die Chuppa bzw. das Traubaldachin symbolisiert das neue Heim des Paares. Unter der Chuppa werden sieben Segen gesprochen, der Braut wird ein Ring angesteckt und das Paar trinkt zusammen einen Schluck Wein. Die Trauungszeremonie endet mit dem Zerbrechen des Glases.

    Zertreten des Glases zur Vollziehung der Trauung

  • Tora

    Die ersten fünf Bücher der hebräischen Bibel werden Tora genannt. Während des Gottesdiensts in der Synagoge wird an jedem Sabbat ein Abschnitt aus der handgeschriebenen Pergamentrolle vorgelesen.

    Es wird aus der offenen Torarolle gelesen

  • Synagoge

    Die Synagoge, das jüdische Gotteshaus, kennt keine vorgeschriebenen architektonischen Auflagen. Das Einzige, was notwendig ist, ist eine Torarolle und eine Mindestanzahl von zehn Männern -- in liberalen Gemeinden zehn Erwachsene über 13 Jahren -- um eine Minjan, eine Gebetsgemeinschaft, zu bilden.

    Eine Gemeinde betet in der Synagoge

  • Sabbat (Schabbat)

    Der Sabbat dauert vom Sonnenuntergang am Freitag bis zur Dunkelheit am Samstag und ist eine zentrale Tradition des Judaismus. Er stellt einen Ruhetag dar, an dem keine Arbeit verrichtet werden soll, und der mit festlichen Mahlzeiten, zu denen Wein und Challa gehören, sowie mit Synagogendiensten begangen wird.

    Challa, Wein und Kerzen für den Sabbat

  • Kaschrut (Speisegesetze)

    Das jüdische Gesetz sieht eine Reihe von Vorschriften in Bezug auf die Zubereitung und den Genuss von Speisen vor. Beispielsweise müssen Tiere von einem koscheren Schlachter (Schächter) geschlachtet und Milch von Fleisch getrennt werden, und es dürfen nur bestimmte Tier- und Fischarten verzehrt werden.

    Ein Schächter bereitet Fleisch vor