Diavorführung Überleben und Widerstand im Warschauer Ghetto

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  • Warschauer Ghetto

    Allein im von Deutschland besetzten Polen richteten die Deutschen zwischen 1940 und 1942 400 Ghettos ein, die sich in Größe, Reichweite und Lebensbedingungen stark unterschieden.

    Ein Junge zieht einen Schubkarren durch die Straßen des Ghettos / USHMM

  • Das Warschauer Ghetto wurde im Oktober 1940 eingerichtet. Obwohl es nur 2,4 Prozent der Stadtfläche einnahm, waren 30 % der Stadtbevölkerung dort untergebracht. Zum Höhepunkt des Naziregimes waren 400.000 in Warschau eingesperrt.

    Verkauf von Kleinholz, Warschauer Ghetto, 1941 / USHMM

  • Das Leben im Ghetto wurde von Elend, Hunger, Krankheit und Verzweiflung bestimmt. Ohne Schmuggler, die heimlich Nahrungsmittel ins Ghetto brachten, wären noch mehr Menschen verhungert.

    Eine notleidende Frau auf der Straße des Warschauer Ghettos, 1941 / USHMM

  • Am 19. April 1943 umrundeten die Deutschen das Ghetto zur endgültigen Deportation. Die Juden von Warschau erhoben sich im Widerstand - der erste bewaffnete Widerstand im von Deutschland besetzten Europa.

    SS-Truppen nehmen zwei jüdische Widerstandskämpfer während des Aufstands im Warschauer Ghetto gefangen, 1943 / USHMM

  • Der Widerstand war so heftig, dass die Deutschen das Ghetto Straßenzug um Straßenzug, Gebäude um Gebäude niederbrannten. Am 16. Mai 1943 schrieb der deutsche Befehlshaber an seinen Vorgesetzten: "Das jüdische Wohnviertel besteht nicht mehr."

    Gefangene Juden werden von SS-Wachen aus dem brennenden Ghetto geführt, 1943 / USHMM

Diavorführung Das Ghetto Lodsch/Litzmannstadt und der Judenrat

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  • Ghetto Lodsch/Litzmannstadt

    Lodsch/Litzmannstadt war das zweitgrößte Ghetto im deutsch besetzten Polen. Das Lodz Ghetto lag isoliert vom Rest der eingedeutschten Stadt hinter Stacheldrahtzäunen und offenen Flächen.

    Deutsche und jüdische Polizisten bewachen einen der Eingänge des Ghettos Lodsch, 1942 / USHMM

  • Die Deutschen gründeten den Judenrat mit Mordechai Chaim Rumkowski als Vorsitzendem, um unter der verhungernden und verzweifelten Bevölkerung Ordnung zu halten. Rumkowski versuchte, eine Langzeitstrategie des Überlebens zu entwickeln--Rettung durch Arbeit, womit sein Ghetto zu einem produktiven Zwangsarbeitslager wurde.

    Mordechai Chaim Rumkowski reitet in einer von Pferden gezogenen Kutsche durch das Ghetto Lodsch/Litzmannstadt, 1940-44 / USHMM

  • Anfang September 1942 verlangten die Nazis, alle Kinder und alten Menschen auszuliefern. Rumkowski folgte ihrem Befehl. "Die Anordnung kann nicht widerrufen werden. Sie kann nur etwas gemildert werden, indem wir sie gefasst ausführen."

    Juden stehen Schlange im Ghetto Lodsch/Litzmannstadt, um Essen zu erhalten, 1940-44 / USHMM

  • Eine Zeitlang schien es, als würde Rumkowskis Strategie funktionieren. Doch selbst Lodsch blieb die Endlösung nicht erspart. Von den jüdischen Bewohnern der Stadt starben 60.000 im Ghetto und 130.000 wurden in die Chelmnoer Gaswägen und die Gaskammern von Auschwitz/Birkenau deportiert.

    Ein jüdischer Polizist steht Wache, während Bewohner des Ghettos Lodsch eine Fußgängerbrücke überqueren, 1940-44 / USHMM

Diavorführung Mord im Minsk Ghetto

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  • Ghetto Minsk

    Kurz nach dem Einmarsch in die Sowjetunion im Jahr 1941 richteten die Deutschen für circa 80.000 jüdische Bewohner der Stadt Minsk und der umliegenden Dörfer ein Ghetto in der weißrussischen Hauptstadt ein. Im Herbst des Jahres wurden über 20.000 weitere Juden aus Deutschland, Böhmen und Mähren nach Minsk verschleppt.

    Ein Warnschild hängt an einem Stacheldrahtzaun, der das Ghetto in Minsk umgibt, 1941 / USHMM

  • Maly Trostinez, ein kleines, zwölf Kilometer östlich von Minsk entfernteste Dorf, wurde von den Einsatzgruppen, den mobilen Tötungseinheiten, in eine Hinrichtungsstätte verwandelt. Als würde dies nicht ausreichen, wurden später mobile Gaswägen in den Ort geschickt, um das Morden zu erleichtern.

    Ein Schild im Vernichtungslager Maly Trostinez warnt davor, dass bei unbefugtem Betreten ohne Warnung geschossen wird, 1944 / USHMM

  • Um die 10.000 Juden flohen von Minsk in den Wald, um mit Partisanengruppen zu kämpfen, doch die meisten starben. Das Ghetto wurde im Herbst 1943 zerstört, seine Bewohner in Maly Trostinez getötet oder ins Vernichtungslager Sobibor deportiert.

    Minsk Ghetto, 1941 / Yad Vashem

Diavorführung Kunst und Kultur in Theresienstadt

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  • Theresienstadt

    Theresienstadt, eine tschechische Stadt 65 km nördlich von Prag in der deutsch besetzten Tschechoslowakei, war von 1941 bis 1945 ein Ghetto, ein Konzentrationslager und eine Durchgangsstation für westliche Juden auf dem Weg nach Ausschwitz.

    Theresienstadt, 1944 / USHMM

  • Theresienstadt war das Zuhause--und der Todesort--einiger der prominentesten tschechischen, österreichischen und deutschen Künstler, Schriftsteller, Juristen, Diplomaten, Musikern und Professoren.

    Neuankömmlinge auf den Straßen von Theresienstadt, 1944 / USHMM

  • In Theresienstadt zirkulierte eine Leihbücherei über 60.000 Bücher. Es wurden Symphoniekonzerte gegeben. Theateraufführungen und Vorlesungen gaben einer sterbenden Gemeinde spirituelle Nahrung.

    Ein Auftritt der Kinderoper Brundibar in Theresienstadt / Yad Vashem

  • Im Laufe der Jahre passierten fünfzehntausend Kinder Theresienstadt. Die Gemeinde organisierte regelmäßigen Schul- und Kunstunterricht sowie sportliche Aktivitäten. Die Kinder malten und schrieben Gedichte. Bis zum Kriegsende überlebten nur 100 dieser Kinder.

    Seite aus dem Erinnerungsbuch eines Kindes, entstanden in Theresienstadt, 1943 / USHMM

  • Von den 144.000 Juden, die nach Theresienstadt verschleppt wurden, starben 33.000--fast ein Viertel--dort und 88.000 wurden nach Auschwitz deportiert. Bei Kriegsende waren nur noch 19.000 am Leben.

    Ein Transport holländischer Juden bei der Ankunft in Theresienstadt, 1944 / USHMM